Von Influenzaviren existieren drei verschiedene Typen (A, B und C), von denen jedoch nur die Varianten A und B regelmäßig für saisonale Epidemien verantwortlich sind. Influenza-A-Viren können anhand ihrer Oberflächenstrukturproteine, dem Hämagglutinin (H) und der Neuraminidase (N), in weitere Subtypen klassifiziert werden. Beide Proteine kommen in zahlreichen Varianten vor und lassen sich miteinander frei kombinieren, ebenso wie das in 8 RNA-Segmente aufgeteilte Genom des Virus. Influenza-A-Viren unterliegen so einer hohen Mutationsfreudigkeit, weshalb der Impfstoff jährlich angepasst werden muss.
Influenza-B-Viren haben ebenfalls ein segmentiertes Genom, unterliegen mit ihren Oberflächenstrukturproteinen jedoch einer geringeren Veränderung. Seit 2009 zirkulieren vorwiegend die Influenza-A-Varianten H1N1 und H3N2, bzw. bei Influenza-B die Linien Yamagata und Vicoria.
Zum Schutz empfiehlt die Ständige Impfkommission seit 2019 die jährliche Impfung mit einem tetravalenten Impfstoff, d.h. gegen die zu erwartenden zwei Varianten von Influenza A und B.
Die Schutzimpfung wird besonders empfohlen für:
- Patienten mit chronischen Erkrankungen (Asthma, COPD, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, reduzierte Immunabwehr etc.)
- Menschen, die Angehörige mit obigen Erkrankungen betreuen
- Menschen, die in Alters-, Pflegeheimen oder sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen leben oder arbeiten
- Menschen, die in Berufen mit hohem Publikumskontakt arbeiten
- Schwangere ab dem zweiten Trimenon, bei chronischen Erkrankungen bereits ab dem ersten Trimenon
Der Impfschutz setzt ca. zwei Wochen nach der Impfung ein, hält bis zum Frühjahr und liegt nach einer Impfdosis bei ca. 90 %.
Verträglichkeit
Im Allgemeinen ist die Grippeschutzimpfung gut verträglich. Empfindliche Personen reagieren ggf. für einige Tage mit unspezifischen Allgemeinsymptomen (Schmerzen an der Injektionsstelle, Unwohlsein, Gliederschmerzen). Diese sind i.d.R. selbstlimitierend und harmlos.
In der Fachliteratur wird die Grippeschutzimpfung in wenigen einzelnen Fällen mit dem Guillain-Barré-Syndrom in Verbindung gebracht. Der kausale Zusammenhang ist bis heute jedoch nicht eindeutig belegt.
(Quelle: RKI und Paul-Ehrlich-Institut)
Der Grippeimpfstoff für die Saison 2025/2026 steht ab der ersten Septemberwoche zur Verfügung.
Ihr Praxisteam des Ärztezentrums