Therapie von Thrombosen

Beinvenenthrombosen sorgen nicht nur für einen venösen Gefäßverschluss der Beine, der Thrombus kann sich in Teilen oder als Ganzes lösen und in die Lunge gespült werden – eine Lungenembolie. Je nach Ausmaß der verschlossenen Lungengefäße muss das Herz vermehrt gegen den Widerstand der verschlossenen Gefäße arbeiten, um eine ausreichende Lungendurchblutung und damit Sauerstoffversorgung, des Körpers aufrechtzuerhalten. Herzrhythmusstörungen oder akutes Herzversagen könne die Folge sein.

Um ein weiteres Wachstum des Thrombus zu verhindern und eine Auflösung zu beschleunigen, werden blutverdünnende Medikamente eingesetzt. Zur Auswahl stehen sog. NOAKs (neue orale Antikoagulantien) wie Apixaban und Rivaroxaban, niedermolekulare Heparine in Spritzenform und das altbewährte Marcumar. Aktuelle Leitlinien geben den NOAKs den Vorzug. Ihr Vorteil liegt in der  festen Dosierung, der fehlenden Notwendigkeit von Blutspiegelkontrollen sowie der Möglichkeit der Einnahme in Tablettenform.

Apixaban und Rivaroxaban erfordern eine sieben- bis 21-tägige Initialtherapie in erhöhter Dosis, um danach auf die Erhaltungsdosis überzugehen, Dabigatran, Edoxaban und Marcumar ein mindestens 5-tägiges Bridging mit Heparin bis zur Entfaltung ihrer vollen Wirksamkeit.

Die Einnahmedauer hängt von der Ursache der Thrombose ab. Ist diese erklärbar und zeitlich begrenzt, z.B. postoperativ, erfolgt eine drei- bis sechsmonatige Antikoagulation. Wiederholte Thrombosen, aktive Krebserkrankungen oder genetisch bedingte Blutgerinnungsstörungen dagegen erfordern eine dauerhafte Einnahme.

Bettruhe bei Thrombosen, wie früher praktiziert, ist nicht erforderlich, Kompressionsstrümpfe tragen zur Symptomlinderung (Beinschmerzen, Spannungsgefühl) und Verbesserung der Lebensqualität bei.