Schilddrüsenknoten sind ein häufiger Befund und mittlerweile bei fast jedem zweiten Erwachsenen im fortgeschrittenen Alter nachweisbar, v.a. Bei Frauen. Glücklicher Weise sind davon, laut neuesten Studienergebnissen, nur 1,1% bösartig. Gründe für die Zunahme liegen einerseits im nach wie vor bestehenden Jodmangel, zum anderen in einer verbesserten Diagnostik. Knoten werden so oft zufällig bei Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagadern oder bei CT/MRT-Scans im Halsbereich entdeckt. Die Wahrscheinlichkeit für ein Karzinom steigt mit der Größe der Knoten und beträgt ab 1 cm ca. 5 – 15%.
Die ärztliche Behandlungsstrategie hängt folglich von der Größe und Beschaffenheit eines neu entdeckten Knotens ab. Karzinome präsentieren sich neben ihrer Größenzunahme im Ultraschall häufig unharmonisch und/oder verkalkt. Zusätzlich stehen Laboruntersuchungen, radioaktive Marker (sog. Szintigraphie) und die Feinnadelpunktion zur Verfügung. Neben dem Aktivitätsstatus der Schilddrüse (TSH) können auch sog.Tumormarker bestimmt werden. Hierbei handelt es sich um Proteine, die auch bei Gesunden im Körper vorkommen, von bestimmten Tumoren jedoch übermäßig stark gebildet werden.
Knoten unter 1 cm Größe mit unverdächtigem Erscheinungsbild sollten alle 12 Monate, verdächtige Befunde alle 3-6 Monate hausärztlich kontrolliert werden. Knoten über 1cm, solche mit Wachstumstendenz oder Zeichen einer Schilddrüsenüberfunktion sollten primär weiter fachärztlich abgeklärt werden. Hier ist die Überweisung zum Nuklearmediziner sinnvoll. Besteht weiterhin der V.a. Auf ein Karzinom, kann die Feinnadelbiopsie Auskunft über entarte Zellen liefern. Erhärtet sich der Karzinomverdacht bzw. liegt ein heißer Knoten mit Schilddrüsenüberfunktion vor, so wird eine Operation unumgänglich.